Lese-Rechtschreib-Schwäche (Legasthenie)
Was ist Legasthenie?
Legasthenie ist eine entwicklungsbedingte Teilleistungsschwäche des Gehirns und seiner für das Lernen wichtigen neuropsychologischen Funktionen, wie Merkfähigkeit, Gedächtnis oder Wahrnehmungsverarbeitung.
Diese Teil- (also nicht völlige) Lernstörung beeinträchtigt das Erlernen der Schriftsprache. Die Wahrnehmungsverarbeitung, die für das Lesen und Schreiben am wichtigsten ist, den Legasthenikern aber am wenigsten gelingt, ist die Umwandlung der Schriftzeichen in Sprachlaute und umgekehrt. Man macht sich selten klar, wie komplex und wie störanfällig dieser Vorgang ist, lernen doch die meisten Kinder die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und
Rechtschreiben wie von selbst. (1)
Häufig wird in der Alltagssprache Legasthenie als Lese-Rechtschreib-Schwäche bezeichnet. Doch Legasthenie ist eine Störung, nicht nur eine Schwäche. Die Lese-Rechtschreib- Schwäche kann vorübergehend auftreten (z.B. bei langer Abwesenheit von der Schule, Familienkrisen o.ä.), ist aber nicht von lebenslanger Dauer wie die Lese-Rechtschreib- Störung. Trotz dieser Störung sind Legastheniker normal bis hoch intelligent.
Das wohl berühmteste Beispiel ist der Physik-Nobelpreisträger Albert Einstein.
Auffällig sind leseschwache Schüler, bei denen die Leseschwäche ganz aus dem Rahmen ihrer übrigen Schulleistungen fällt. Es lässt sich kein Grund für ihr Versagen finden.
Erkennen Eltern oder Lehrer eine Legasthenie, sollte ein ausgebildeter Therapeut konsultiert werden.
Bei Nichtbehandlung einer Legasthenie wird der weitere Lebensweg des Kindes sehr negativ beeinflusst und die Bildungswege bleiben für die Zukunft verschlossen.
Nur genaue Diagnostik ist Grundlage für eine erfolgreiche Therapie der Ursachen.
In unserer Praxis werden Sie von speziell dafür ausgebildeten Therapeuten beraten und behandelt.
(1) Klasen, E. Dipl.-Psych. Dr. (1999): Legasthenie - eine umschriebene Lese-Rechtschreib-Störung.